Für viele Junge Jäger wie Dir stellt sich diese Frage früher oder später, denn in der heutigen Zeit kennt nicht mehr jeder einen Jäger oder Jagdpächter persönlich, zumindest noch nicht!
Wir möchten dir hier ein paar Möglichkeiten aufzeigen, um diesen Umstand schnell zu ändern...
Treiber und Kitzretter
Du musst deinen Jagdschein nicht unbedingt schon in der Tasche haben. Es kann sich für dich lohnen wenn du schon vor oder während deiner Jägerausbildung den Kontakt mit anderen Jägern oder einem Jagdpächter aufnimmst. Gerade in der Treibjagd-Saison im Herbst/Winter werden ausreichend Treiber für eine gute Strecke benötigt.
Auch im Mai/Juni werden viele Helfer benötigt um die Wiesen vor dem Mähen nach abgelegten Kitzen abzusuchen.
Lehrjagden
Schon bei den Lehrjagden sollte man sich als Treiber von seiner besten Seite zeigen. Während des Treibens kann man vielleicht schon das ein oder andere gefallene Stück gemeinsam mit anderen Treibern in Richtung Weg bergen. Gerade bei größeren Stücken sind die dort abgestellten Jäger sehr dankbar. Der dem Jäger nächste Treiber sollte den Jäger ansprechen und sich mit ihm abstimmen, da von ihm auch jeder vermeintliche Anschuss gemeldet werden muss. Bei den meisten Jagden wird nach "Hahn in Ruh" zentral am Streckenplatz aufgebrochen. Auch hier werden fleißige Hände beim Aufbrechen immer benötigt.
Jagdliche Veranstaltungen
Über das Jahr verteilt finden verschiedene Veranstaltungen der Jägerschaft (Jahreshauptversammlung, Herbstversammlung) und der jeweiligen Hegeringe (Hegeringversammlung) statt. Da für die Teilnahme am Vorbereitungslehrgang auch eine Mitgliedschaft in der Jägerschaft erforderlich ist, erhältst du automatisch die Einladungen zu diesen Veranstaltungen. Nach dem Bericht des Vorstand und des Kreisjägermeister bzw. des jeweiligen Hegeringleiter kann es sich durchaus lohnen, nach dem Ende der Veranstaltung noch etwas zu bleiben und das Gespräch zu suchen und ein bisschen Werbung für sich zu machen.
Jagdhorn blasen
Nicht nur als Tradition nach erfolgreicher Jagd an der Strecke. Es gibt viele jagdliche Veranstaltungen bei denen unsere Bläser gern gesehene Gäste sind.
An einem Anfängerkurs zum Jagdhorn blasen kann jeder ohne Altersbeschränkung oder weiteren Voraussetzungen auch schon vor dem erfolgreichen Bestehen der Jägerprüfung teilnehmen. In begrenztem Umfang sind Leihhörner vorhanden.
Jagdliche Hundeausbildung
Leider hat heutzutage nicht mehr jeder Jäger auch einen "brauchbaren" Hund in seinem Haushalt. Das Bundesjagdgesetz (BJagdG) verpflichtet Jagdpächter für jeden Jagdbezirk einen brauchbaren Jagdhund für eine mögliche Nachsuche zur Verfügung und bei der Jagd auf Wasserwild ständig dabei zu haben. Daher hat man mit einem geprüften brauchbaren Hund nicht nur einen treuen Begleiter für viele gemeinsame Jahre an seiner Seite, sondern auch einen kleinen Joker im Ärmel bei einem "Bewerbungsgespräch" mit dem Jagdpächter.
Bevor du dir jetzt Hals über Kopf einen Jagdhund zulegst, überleg dir bitte gut ob du auch die Verantwortung dafür übernehmen und Zeit für die Ausbildung investieren möchtest. Ein Jagdhund ist über viele Jahre ein treuer Begleiter und ein Familienmitglied. Verantwortungsvolle Züchter interessieren sich daher nicht nur für den Preis um ihre Unkosten zu decken, sondern auch für das zukünftige Zuhause der kleinen Fellnasen und ihren zukünftigen jagdlichen Einsatz.
Mit der Jagdhundeausbildung solltest Du aber erst nach dem Lösen Deines ersten Jagdschein beginnen, denn Jagdhundeausbildung ist Jagdausübung! In Ausnahmefällen kann der Hundeführer bzw. die Hundeführerin mit seinem Vierbeiner auch ohne Jagdschein die Prüfung absolvieren, jedoch hat er/sie bei den anschließenden jagdlichen Einsätzen z.B. auf Nachsuchen oder Drückjagden eine besondere Verantwortung für den Hund insbesondere bei direktem Wildkontakt.
Wie Du siehst gibt es viele Möglichkeiten in Kontakt zu kommen. Häufig ist der nächste Schritt eine Jagdeinladung zu einem gemeinsamen Ansitz.